Folge 4: Die Heimreise

24. März 2016: Tortola EIS –> St. Maarten SMX –> Paris CDG –> Zürich ZRH –> Baden KSB

Das muss ein langer Tag gewesen sein. Und trotzdem: Noch immer fehlt die Erinnerung, ich weiss nichts von Unwohlsein oder gar Schmerzen. Wieder bleiben nur zwei Bilder:

  1. Irgendwann steckt Stella * meinen Kopf in eine Art hufeisenförmiges Kissen. Danach ist mir noch wohler. Stella ist ausgebildete Krankenpflegerin.
  2. Flughafen Zürich: Ich erkenne meinen alten Freund Kurt Neeser vom gleichnamigen Rettungsdienst aus meiner Heimat Wohlen AG. Mein Schwager ist schon für ihn gefahren, Stella hat früher die Funkzentrale an Wochenenden betreut. Wir stehen neben einer seiner Ambulanzen, die Tür ist hoffen. Ich freue mich und sage: «Hoi Kurt!». Dann versuche ich ihm die Hand zu schütteln. Obwohl meine Arme gelähmt sind. Heute kann sich Kurt nicht mehr erinnern, ob wir uns tatsächlich die Hand gegeben habe und wie das ging. «Es war ein bisschen hektisch», sagt er heute.
kurt
Das erste bekannte Gesicht: Kurt Neeser hat mich am Flughafen abgeholt und sofort in den Notfall Baden gebracht.

Wer an diesem Tag tatsächlich die Hölle erlebte war Stella, nicht ich. Beim Anblick unseres Freundes Kurt beim Flugzeug haben sie die Kräfte verlassen – sie brach noch am Flughafen zusammen. Eine grosse Last muss ihr von den Schultern gefallen sein.

Das alles erfahre ich erst viel später. Sie hat auch diese Papier hier organisiert, damit man uns tatsächlich hat gehen lassen. Der Spital bestätigt: «Der Mann ist fit, kann um die halbe Welt fliegen, sollte aber sicherheitshalber zuhause noch einen Arzt zu Nachkontrolle aufsuchen». Und tschüss…!

fittofly
Erst nach Erhalt dieses Papiers akzeptierte meine Unfallversicherung unseren selbstständigen Heimflug. Stella hat alles organisiert.

Die erste Etappe bis St. Maarten musste ich alleine in einem 20-plätzigen Lufttaxi meistern. Erst dort konnten wir zusammen denselben Air France Jumbo nach Paris besteigen.

Flugi
24. Feb. Hinflug: Schoggiplatz direkt hinter dem Chauffeur.

Um euch einen Eindruck zu verschaffen von dieser ansonsten traumhaften Reise, habe ich euch ein Video vom Hinweg gebastelt. Vom Rückweg gibt es nichts.

Für mich endete der Tag in der Notaufnahme des Kantonspitals Baden, Stella war später auch wieder auf den Beinen und liess die Welt das hier wissen:

Stella dankt

Liebe Stella, ich habe Dir zu danken…für mein zweites Leben!

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