Heute ist mein vierter TV-freier Abend in Folge. Das erst mal in meinem Leben, jedenfalls in jener Zeit, in der ich mich in der zivilisierten Welt aufhielt. Das sind immerhin etwa 7/8. Meine mediterrane Genetik möge als mildernder Umstand gelten, dass der TV, und sei es nur als Hintergrundgeräusch, zum Soundtrack des Lebens gehört. Also, ähm, meines Lebens.
Da ist also am Tage des Herrn Dezember 15 die Fernbedienung verschwunden. Ganz plötzlich. Und so wahr es auch in der Blutwurst Fett hat – kein menschliches Wesen kann den Raum betreten haben, seit ich die Fernbedienung das letzte mal brauchte.
Am ersten Abend habe ich es gar nicht bemerkt. Ich am Smartphone online, Elevator-Music aus dem Radio, der TV stumm. Am zweiten Abend suchte ich die Fernbedienung. Überall. Unter und hinter dem Sofa, alle Kissen und Decken geschüttelt, unter jedes Möbel und hinter jedes Gestell geleuchtet. Am dritten Abend suchte ich wieder und begann mich zu ärgern. Ich fand das Mistding nicht, ich schwöre, bis heute. Jetzt ist der vierte Abend und ich schreibe diesen Blog.
Jetzt ist der TV seit vier Tagen stumm, und das stört überhaupt nicht. Und ja, ich weiss, dass mir Cablecom eine neue schickt. Und den Knopf zum manuell einschalten, habe ich sicherheitshalber auch gesucht – und gefunden. Darum geht es nicht. Es wäre nicht das erste Mal, dass mir meine Katzen etwas beibringen.
Falls die Fernbedienung wieder auftaucht und die Umstände geklärt sind, werde ich es freudig kundtun. Ihr seid die ersten, die es erfahrt.
