Kirche half Pest zum Siegeszug

Die Pest raffte 25 Millionen Menschen dahin.
Die Pest raffte im Mittelalter in Europa25 Millionen Menschen dahin.
Keine Angst, bald wird es hier wieder lustige Büsi-Geschichten geben. Aber manchmal stehen einem im Leben Tod und Teufel näher als süsse Kätzchen. So wie jetzt. Darum gibt es eine düstere Anekdote aus dem Mittelalter.

Und wieder war es die katholische Kirche, die Mist gebaut hat – mit tödlichen Folgen für 25 Millionen Menschen. Die Pest war im Mittelalter eine der grössten demographischen Katastrophen der Menschenheit. Und gleichzeitig war es wohl in der Geschichte jener wissenschaftliche Irrtum mit den schlimmsten Folgen.

Sie war für die Pestepidemie verantwortlich. Die Kirche liess Katzen verbrennen.
Sie war für die Pestepidemie verantwortlich. Die Kirche liess stattdessen Katzen verbrennen.
Nun, was hat das auf dem Chatzalp Blog verloren? mögt ihr euch zu Recht fragen. Eine ganze Menge! Wie die Kirche die Katze Jahrhunderte lang als Ketzer- und Teufelstier verfolgte, habe ich euch andernorts beschrieben. Besonders eifrige Katholiken machten auch ohne Anklage einer Hexe kurzen Prozess mit Katzen, so dass es im mittelalterlichen Europa ganze katzenleeren Landstriche gab.

Vor allem Mitte des 14. Jahrhunderts, zur Zeit der grössten Pestepidemie, wirkte sich das fatal aus. In völliger Unkennntnis der biologischen Zusammenhänge machte man oft die eh schon verschmähte Katze auch für die Pest verantwortlich und rottete sie vielerorts aus. Ein dramatischer Irrtum: Denn damit vernichteten die Menschen ausgerechnet die damals einzig wirksamen Waffe gegen die Wanderratte, welche die Seuche aus Asien eingeschleppt hatte. . Das war jeder dritte Einwohner!

Zugegeben: Mein Gizmo hat schon einen diabolischen Blick. Und das trotz «Pfaffenkragen».
Zugegeben: Mein Gizmo hat schon einen diabolischen Blick. Und das trotz «Pfaffenkragen».
Das alles führt zwangsläufig zum Thema «päpstliche Unfehlbarkeit». Papst Innozenz VIII. war es, der 1484 die Doktrin ausgab, «Katzen seien heidnische Tiere, die mit dem Teufel im Bunde stünden bei lebendigem Leib zu verbrennen». Wie Chatzalp Blog-Leser wissen kam erst Anfang des 19. Jahrhunderts ein grosser Katzenfreund auf den Stuhl Petri. Seit dem Pontifikat von Papst Leo XII. (1760 -1829) haben die Katzen im Vatikan, und damit in der gesamten christlichen Welt, ihren Frieden.

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