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Trauriger Moment im Katzenjahr

Für die 2015-Babys hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen: Sie haben Chatzalp verlassen.
Für die 2015-Babys hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen: Sie haben Chatzalp verlassen.

Jeden Sommer ist es das gleiche. Und trotzdem schmerzt es jedesmal: Die Zeit des Abschieds. Da hilft es auch nicht, dass die Kätzchen bewusst noch keine Namen haben. Noch nie waren die Chatzalp-Babys so zutraulich, verspielt und mutig. Der Jahrgang 2015 machte mir viel Freude. Jetzt erfreuen sie, jeweils zu zweit, Bekannte im Freiamt. Im Laufe eines Chatzalp-Jahres ist der Frühling die Baby-Zeit. Ab August kehrt für die älteren Tiere wieder mehr Gemütlichkeit  ein, es wird ruhiger auf Chatzalp.

Warum so traurig, Kleines?Vermutlich spüren Katzen grosse Veränderungen. fotorossier.ch ,
Warum so traurig, Kleines?Vermutlich spüren Katzen grosse Veränderungen. fotorossier.ch ,

Jede Trennung verläuft anders. Je länger je mehr glaube ich jedoch, dass die Tiere merken, dass eine Veränderung bevorsteht. Die letzten 48 Stunden sind die Babys nicht von meiner Seite gewichen. Einer hat mich mitten in der Nacht geweckt und hat mich regungslos angestarrt. Der Blick schien mir vorwurfsvoll und verärgert. Das hat er noch nie gemacht. Vermutlich bilde ich mir das nur ein…

Mama Kaya hat die Kleinen nicht gesucht. Im Gegenteil: Seit sie weg sind, hat die Mutter fast nur geschlafen. Für sie folgt jetzt eine Zeit der Erholung – sie hat es sich verdient. Und die älteren Geschwister? – Die haben sofort zugeschlagen und sämtliche Privilegien der Kleinen sofort annektiert. Kaum aus dem Haus, haben sich Blek und Willi sofort demonstrativ auf die Stammplätze der Babys gelegt. Und die beiden alten Kater, Eugen und Gizmo, halten sich wieder vermehrt im Haus auf.

Während der Stillzeit hat Kaya alle anderen Katzen terrorisiert. Die Amazone bestimmte, wer sich wo aufhalten durfte und wer wann fressen durfte. Kein Wunder haben sich die Kater rar gemacht. Jetzt sind sie wieder da. Und die Regentschaft von Queen Kaya ist definitiv vorbei. Mindestens für ein Jahr. So weicht auch bei mir die Schwermut des Abschieds rasch einer freudigen Zuversicht. Zumal die vier Babys alle ein neues Zuhause bei echten Katzenliebhabern gefunden haben.

Ängstlicher Blick in eine ungewisse Zukunft: Noch wissen die Kleinen nicht, dass sie an einen wunderbaren Ort kommen.
Ängstlicher Blick in eine ungewisse Zukunft: Noch ahnen die Kleinen nicht, dass sie an einen wunderbaren Ort kommen.

So legen dich Katzen täglich rein

Können diese Augen lügen? – Aber ja doch! Täglich und mit grosser Rafinesse.
Können diese Augen lügen? – Aber ja doch! Täglich und mit grosser Rafinesse.

Katzen haben ihre Besitzer im Griff. Immer. Sie sind Meister der Täuschung und geben ihrem Besitzer fortlaufend das Gefühl von Nähe und Zuneigung. Schon der grosse deutsche Satiriker Kurt Tucholsky hat es treffend auf den Punkt gebracht: «Die Katze ist das einzige vierbeinige Tier, das dem Menschen eingeredet hat, er müsse es erhalten, es brauche aber dafür nichts zu tun».  Du glaubst dein Büsi liebt dich? Jetzt musst du stark sein: Hier die nackte Wahrheit über die Tricks der Hauskatze in 8 erschütternden Fakten:

  1. Du glaubst die Katze kommt in dein Bett, weil sie deine Nähe sucht?
    Falsch. Die Katze mag es warm, weich und trocken. Sie liebt dein Bett, nicht dich.

  2. Du glaubst, die Katze zeigt ihre Zuneigung, wenn sie dir um die Bein  streicht?
    Falsch. Die Katze deponiert ihren Duft an dir und markiert dich somit als «ihren Besitz». Die Duftdrüsen befinden sich unter anderem hinter den Ohren der Katze. Darum reibt sie den Kopf am Menschenbein.

  3. Du glaubst, die Katze kommt angerannt, wenn sie dein Auto hört, weil sie sich auf deine Heimkehr freut?
    Halb richtig. Natürlich freut sie sich auf deine Heimkehr. Aber nur darum, weil sie eine realistische Chance sieht, möglicherweise bald gefüttert zu werden.

  4. Du glaubst, die Katzen mögen ihre Feinde, weil sie auch zu Katzenhassern nett sind?
    Falsch. Bestimmt kennst du folgende Situation: Es kommt Besuch, die Katzen verschwinden. Wenn alle Besucher am Tisch Platz genommen haben kommen die Katzen nach und nach hervor, mustern die Fremden. Jetzt gibt es Menschen, die sich zu Katzen hingezogen fühlen. Sie werden die Katze rufen, heran winken, womöglich anfassen. Andere mögen Katzen nicht und strafen sie mit Verachtung und demonstrativer Ignoranz. Genau zu diesen Leuten wird sich die Katze hinsetzen. Sie lassen sich mit Vorliebe dort nieder, wo eine entspannte Gelassenheit herrscht. Hektisches Gefuchtel und entzücktes Gekreische ist ihre Sache nicht.

Pfeift auf Annerkennung: Kaya mit Maus.
Pfeift auf Annerkennung: Kaya mit Maus.
  1. Du glaubst die Katze bringt dir Mäuse heim, um sich anerkennende Streicheleinheiten abzuholen?
    Falsch. Die Katze pfeift auf Anerkennung. Sie folgt dem Instinkt, dem Nachwuchs Nahrung heim zu bringen und tut dies auch, wenn es gar keinen Nachwuchs gibt. 

  2. Du glaubst, du kannst deine Katze dazu erziehen, nicht auf den Tisch zu gehen.
    Eine grosse Illusion. Mit viel Geduld und nach x-maligem runterschmeissen wird es die möglicherweise gelingen, dass die Katze in deiner Gegenwart nicht auf den Tisch steigt. Oder nach einem energischen Mahnruf sofort wieder runterspringt. Es sei dir aber versichert: Kaum verlässt du den Raum wird die Katze sofort und ohne zu zögern … auf den Tisch springen. Generell gilt: Katzen sind nicht erziehbar.

  3. Du denkst, Katzen hören auf ihren Namen?
    Falsch. Sie hören auf den Klang der Stimme, die sie füttert. Darum wähle ich immer Namen mit einem Zischlaut (Gizzzzzzzzmo) oder mit einem lang gedehnten Volkal (Kayaaaaa, Eugeeeeen). Schliesslich reagieren die Katze bloss auf den laut. Kaya kommt auch angerannt, wenn ich einfach «Ahhhh….!» rufe. Oder «Ahhaaaarschlöcher».

  4. Du glaubst, junge Kätzchen werden schneller stubenrein, wenn du sie fürs reinmachen bestrafst.
    Falsch. Katzen ihren Kopf in die Fäkalien zu drücken oder sie zu schlagen bringt nichts. Die Katze wird nicht verstehen, was das soll und wofür sie bestraft wird. Einzige Ausnahme: Erwischt du sie in flagranti soll sie angeschrien oder leicht gekickt werden, damit sie das Ausscheiden mit einem negativen Erlebnis verbindet. Nach zwei, drei mal wird sie es begreifen. Für die Männer: Wer hat schon mal auf einer Schulreise an einen geladenen Weidezaun gepikelt? Hast du es wieder getan? Eben!